Verlass ist einzig auf das Verlassen. Verlassen werden wir von der Jugend, von den Möglichkeiten und Fähigkeiten. Verlassen werden wir von andern Menschen. Manchmal verlassen wir uns selbst und irgend einmal verlassen wir das Leben oder es uns.
Letztlich ist auf nichts Verlass, nicht einmal auf dieses Wort, das Verlässlichkeit vorgibt und sich gleichzeitig in das Gegenteil verkehrt. Einzig die Lässigkeit spendet etwas Trost. Das Lockere, Entkrampfte, Ungezwungene. Wobei auch das Lässige schlampig, schludrig und eben nachlässig sein kann.
Zu denken gibt mir auch, dass Verlass in der Vergangenheit wohl Verlies(s) heissen muss. Und in einem schwer zugänglichen Kerker kommt jeder ins Grübeln.