Die eigene Haut grenzt ab zwischen innen und aussen. Diese Membrane atmet und dünstet aus. Auf der Haut begegnen sich das eigene Selbst und die Welt. Die Haut ist ein fundamentales Sinnesorgan. Taktile Hauterfahrungen machen wir bereits in frühester Kindheit. Wir berühren und begreifen, werden berührt und ergriffen. Einiges geht unter die Haut und anderes auf keine Kuhhaut. Und in der Haut von anderen wollen wir häufig nicht stecken.
Wie soll das nur gehen mit den hunderten virtueller Kontakte ohne Hautkontakt? Da gehen zwei in den Ausgang und beide taktilen auf ihrem Smartphone herum. Sie widmen sich den virtuellen Kontakten und ignorieren das analoge Gegenüber. Eine Fluchtwelt ermöglicht, sich in gewohnten Sphären zu bewegen. Das Gegenüber schützt sich vor Demütigung und Respektlosigkeit und haut ab in die eigene Welt. Hautnah ist nur der Screen. Bloss Vorstellungen erzeugen noch Gänsehaut.
Wir sind den Hautkontakt los. Macht nichts: es gibt jede Menge Hautpflegemittel und Lose gibt es auch.