Wir fussen auf der Erde. Es ist unsere frühe fundamentale Erfahrung, dass uns die Erde trägt. Wir haben Boden unter den Füssen, sobald wir auf den eigenen stehen. Unsere Fusssohlen bewegen sich auf dem solum (lateinisch für Boden). Nicht genug: dieser Boden ernährt uns auch.
Soweit so gut. Aber die Schwerkraft macht uns zu schaffen und wir versuchen sie mit allerlei Finten auszutricksen. Selbstüberschätzung, allerlei Fluggeräte, Drogen und der Glaube an ein Jenseits helfen uns dabei, die Bodenhaftung zu verlieren und auf fremden Füssen zu gehen. (Auch wer auf eine Bank setzt, ist nicht mehr mit Realitäten behaftet.)
Der Erde ist das ziemlich schnuppe. Wir können sie nicht 'versole' (berndeutsch für betrügen). Wenn wir den Boden versauen auf dem wir - auf zu grossem Fusse - stehen, dann versohlen wir uns selber den Hintern, ob barfuss oder mit Schuhsohle. Tröstlich: es trifft nicht nur die Falschen.
Aber versohlen meint eigentlich dem Schuhwerk eine neue Sohle verpassen. Gefragt sind also Schuhmacher, die uns mit Profil versohlen, damit wir auch in steinigem Gelände Halt finden und Verstand.