Köstliche Bildung

Hierzulande hat die Bildung einen hohen Stellenwert, wohl weil für jede Arbeitsstelle eine Bildungsschwelle definiert ist. Bildung sei unser Kapital, wird immer aufs Neue festgehalten: Bodenschatz Bildung oder Bodensatzbildung.
Um zu belegen, dass ein Schatz kostet, braucht es keinen Satz.

 

Und jetzt kommt wieder das Sparen. Schliesslich müssen die Steuergeschenke irgendwie finanziert sein.
In der Bildungslandschaft lässt sich bei den Bodentruppen sicher noch etwas holen. Beamtete sparen nie bei sich und schon gar nicht bei Konzepten, Verordnungen und Forderungen, die sie erlassen haben. Heute gibt es Kommunikationskonzepte, Integrationskonzepte, Früherziehungskonzepte, Peacekonzepte und Bildungsstrategien. Es braucht eine Sozialpädagogin, eine Heilpädagogin, eine Logopädin, eine Schulpsychologin, einen Casemanager.
Ohne Lehrer und Lehrerinnen geht es zwar immer noch nicht, aber sie sollen in schulpolitischen Fragen und punkto Schulentwicklung das Maul halten. Sie sollen erfüllen und die Lernenden abfüllen. Die Füllung definieren Akademiker mit genügend Distanz zur Praxis. Die Bodentrüppeler brauchen Führung.

 

Ich schäme mich wohl lebenslänglich für meine Gehilfenschaft. Zynisch schlage ich vor, die Lehrer weg zu sparen und durch Erfüllungsgehilfen in einer tieferen Lohnklasse zu ersetzen.