Schuldzuweisungen sind hochgradig unpopulär. Warum eigentlich? Wer lebt, wird schuldig an andern. Es kommt nur drauf an, ob eine Entschuldigung möglich ist. Einverstanden: Wer gegenüber Andern Schuld auf sich lädt, ist auf Vergebung angewiesen. Wer aber bei Andern Schulden hat, muss diese tilgen. Doch wer in der Kreide steht, frisst Kreide, damit die Stimme zarter klingt. Vielleicht lässt sich das Tilgen ja auf- oder abschieben.
Nach meinen Kenntnissen, verschuldet sich die westliche Welt täglich weiter und eine Tilgung wird nicht mehr erwogen. Wer das einmal ausbaden soll, ist gleichgültig. Zechen ohne Bezahlung. Wenn im Februar 2016 ein Land wie die USA 19‘000‘000‘000‘000 (Billionen) Dollar Staatsschulden hat, ist diese Geldschuld weder tilgbar noch entschuldbar (Quelle: http://de.statista.com). Wer tilgt diese Schulden? Vielleicht die Lastesel aus andern Ländern als Humankapital. Das könnte man dann Umschuldung nennen.
Doch das Verschulden durch Raubbau von Rohstoffen und Weltzerstörung ist nicht rückgängig zu machen. Vom menschlichen Leid ganz zu schweigen. Wer vergibt diese Schuld?
Kommen wir zur Schuldfrage, spielen alle Lotto! Und spielt Fortuna nicht mit, ist sie schuldig. Wir spielen mit kleinen Bällen, weil der grosse Ball mit uns spielt (frei nach Peter Sloterdijk). Sloterdijk beschuldigt übrigens die Staaten und schlägt darum eine „Revolution der gebenden Hand“ vor an Stelle von Steuern. Eine solche Revolution setzt aber Charakter voraus und diesen suche ich oft vergeblich, denn alle spielen Lotto.
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